Manche hatten Krokodile

Filmplakat Manche hatten Krokodile
Hinter den Kulissen von St. Pauli...
D 2016, 91 Min., ab 0 J., R: Christian Hornung
Ein Film über die letzten Sparclubs auf St. Pauli und die Geschichte hinter den Einwurfschlitzen.
Manche kamen aus familiären, manche aus beruflichen Gründen. Manche wollten aussteigen aus ihrem bürgerlichen Leben, manche wollten nur kurz Halt machen und blieben dann ein Leben lang. Sie alle sind irgendwann gestrandet in St. Pauli, diesem Hamburger Stadtteil, dessen Legenden und Mythen seit jeher die Realität überstrahlen. Denn die ist oft trostlos. Wohnungspreise schnellen aufgrund von Gentrifizierung in die Höhe, selbst Rentner müssen sich mit Nebenjobs über Wasser halten, um sich das Leben überhaupt noch leisten zu können. Doch bei all dem Negativen bleibt die Kneipe ums Eck immer noch der sichere Hafen, den alle ansteuern. Hier ist man eine eingeschworene Gemeinschaft, hier tauscht man sich aus - und hier spart man gemeinsam. Die "Sparclubs" findet man noch vereinzelt in den Kneipen. Hier hängen die Sparkästen. Jeder Stammkunde hat ein eigenes kleines Fach und muss pro Woche einen bestimmten Betrag einzahlen. Am Ende des Jahres bekommen alle das jeweils Gesparte ausgezahlt. Bei einer gemeinsamen Weihnachtsfeier. Der Filmemacher Christian Hornung begibt sich mit seinem Film MANCHE HATTEN KROKODILE auf die Spuren der Geschichte, der Leute, der Legenden, die St. Pauli sind. Er besucht die Alteingesessenen in ihren Stammkneipen und lässt sie einfach erzählen. Von ihren Erinnerungen an früher, als der Stadtteil noch richtig verrucht war. Als die Arbeit in den Bars und Stripclubs noch mit Exotik behaftet war, als der Rubel im Hafen noch rollte. Heute, und das steht in den vom Leben gegerbten Gesichtern geschrieben, ist es Geschichte, überlebt haben nur die oftmals verklärten Erinnerungen.
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